Einwohnerzahl zum 1.7.2009: 50, Nebenwohnsitze: 4
Allgemeines
Das Dorf Waizenfeld liegt auf einer Höhe von 490-495 m NN auf einer Hochfläche am Nordrand der Mittleren Frankenalb, ca. 10 km südöstlich von Hersbruck, und ist über die von Hartmannshof nach Heldmannsberg führende Straße erreichbar.
Geschichtlicher Abriss
Waizenfeld ist erst verhältnismäßig spät im Zuge des Landausbaus und der Kolonisation von Grenzertragsböden im 10.-13. Jahrhundert entstanden. Der Name leitet sich vermutlich von dem mit Weizen bebauten Gelände her (wobei "Feld" als Gegensatz zu "Wald" gemeint ist). 1543 heißt es "Waitzenfeldt", 1655 "Weitzefeld", in den "Delicae Norinbergensis" vom Jahr 1733 taucht "Watzfeld" auf. Noch 1926 wurde es "Waitzenfeld" geschrieben.
Der Ort lag im Gebiet des Pflegamtes Hersbruck, das wohl schon im 7. und 8. Jahrhundert in baierischem Herzogsbesitz war und später der Aufsicht des Bamberger Klosters Bergen sowie ab 1103 den Oberpfälzer Grafen von Sulzbach unterstand. Ihnen folgten 1180 die Hohenstaufer, dann die Schenken von Reicheneck, die als Reichsministeriale eine ausgedehnte Grundherrschaft zusammengebracht hatten. Diese Grundherrschaft kam im 15. Jahrhundert an die Wittelsbacher Herzöge und 1505 an die Reichsstadt Nürnberg.
1550 waren in der Topographie des Pflegamtes Hersbruck sieben Höfe verzeichnet, 1880 acht Anwesen, davon sieben Güter und das Gemeindehirtenhaus. 1806 ging die Reichsstadt Nürnberg mit ihren Landgebieten an das Königreich Bayern über. Waizenfeld wurde der Gemeinde Arzlohe zugeordnet. 1904 besaß der Ort 63 Einwohner in zehn Wohngebäuden, 1950 dagegen nur 49 Einwohner in ebenfalls zehn Wohngebäuden. Mit der Gemeindegebietsreform kam Waizenfeld 1972 zur Gemeinde Hartmannshof und 1977 dann zur Großgemeinde Pommelsbrunn. 1987 wohnten dort 43 Einwohner in zehn Wohngebäuden. Das Ortsbild hat sich im Zuge der Neuordnung der Ländlichen Entwicklung in Dorf und Flur zum Vorteil verändert.
Weitere sehenswerte Punkte in Waizenfeld: |
Die älteren Häuser stammen aus dem frühen und mittleren 19. Jahrhundert, weitere wurden um die Jahrhundertwende (19./20. Jhd.) und in der Zwischenkriegszeit erbaut. Die Häuser gruppieren sich um den Dorfplatz mit einem schönen, kleinen Brunnen. Das Gasthaus "Grüner Baum" und eine große, davor stehende Linde beherrschen das Ortsbild.
2001 entschieden sich die Bürger von Waizenfeld, ihre Abwässer über eine Pflanzenkläranlage zu reinigen. Diese entstand in vorbildlicher Zusammenarbeit von Gemeinde, Fachbehörden, Planern, Unternehmen und Bürgern, bei einem hohen Maß an Eigenleistung der Einwohner in nur zehn Monaten. Ein Emscher Becken übernimmt die mechanische Vorreinigung des Abwassers. Das Herzstück ist eine 440 Quadratmeter umfassende, vertikal durchströmte Pflanzenkläranlage mit nachfolgendem Horizontalfilter. Die Reinigungsleistung liegt über 95 Prozent, so dass das gereinigte Abwasser trotz Karstgebiet problemlos über eine bewachsene Mulde versickert werden kann. Der anfallende Klärschlamm verbleibt ebenfalls im Ort.
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