Einwohnerzahl zum 1.7.2009: 10, Nebenwohnsitze: 1
Allgemeines
Der Weiler Reckenberg liegt westlich von Arzlohe auf der Hochebene des Kieselmühlberges mit Blick auf Hohenstadt und ist von Pommelsbrunn sowohl über Arzlohe als auch über eine Abzweigung am Ortseingang von Pommelsbrunn zu erreichen.
Geschichtlicher Abriss
Für den Ortsnamen gibt es mehrere Deutungen, die wahrscheinlichste ist, dass ein Mann namens "Richo" oder "Recho" hier siedelte. Erstmals wird Reckenberg im Jahre 1288 urkundlich erwähnt. Eine bedeutsame Persönlichkeit des 13.Jahrhunderts, Ulrich V. von Schlüsselberg, der in der Gegend reich begütert war, besaß auch einen Hof zu "Rekgenberge", welchen nach seinem Tod (1288) seine Söhne Ulrich VI. und Gottfried I. von Schlüsselberg am 6. Oktober 1288 zu Erlangen dem "Arzt magister Albertus phisicus" zu Lehen übergaben. Im Jahre 1350 besaßen die Schenken von Reicheneck zu Reckenberg den Zehnt über eine Hube und etliche Flurstücke. Nach dem Aussterben des Geschlechts im Jahre 1411 gelangten diese Besitzungen an die Herren von Parsberg. Auch im Salbüchlein Kaiser Karls IV. von 1366/68 ist "Regkenperg" erwähnt, als ein Arnold Ratz aus dem Rittergeschlecht derer von Ratz als Mitglied der Bewachungsmannschaft der Burg Hartenstein als Nutznießung/Lohn Zuwendungen aus verschiedenen Orten erhielt. Am 24. August 1418 vermachte die begüterte Witwe Clara Strahlenfelserin ihrem jüngsten Bruder einen "Hoff Zum Reckenberg". Als zu Beginn des 16. Jahrhunderts die Region an die Reichsstadt Nürnberg kam, erfassten die Nürnberger 1525 auch "Reckenperg" und schrieben "ist ein guttlein hintter der fruemeß Zu Hohenstatt ….". In "Bommelspronn Der Pfarr Einkommen. 1543" ist Reckenberg wieder aufgeführt. Die Topographie des Pflegamts Hersbruck von etwa 1550 nennt zwei Höfe. Im Jahre 1652 gibt Pfarrer Johann Otnet für den Ort 4 Wohnungen, 12 Erwachsene und 6 Kinder an.
1806 gelangte Nürnberg mit seinem Territorium zum Königreich Bayern; dabei wurde Reckenberg der Gemeinde Pommelsbrunn zugeordnet. 1818 wurden 4 Anwesen mit 29 Einwohnern registriert. In den 70iger Jahren des 20. Jahrhunderts wurde Reckenberg Bestandteil der Großgemeinde Pommelsbrunn.
Weitere sehenswerte Punkte in Reckenberg: |
Über Reckenberg führt eine Vielzahl von Wanderwegen, z.B. zur Houbirg. Oberhalb des Weilers befindet ein Wanderparkplatz mit ausreichend Stellmöglichkeiten. Außerdem hat man von hier, wo auch ein überdachter Sitzplatz zum Verweilen einlädt, einen herrlichen Panoramablick. Ein schöner Spaziergang führt von der Pommelsbrunner Weidenmühle über den sogenannten alten Kirchenweg hinauf zu dem Weiler. Die alten Höfe von Reckenberg, besonders Haus Nr. 1, sind sehr sehenswert. Haus Nr. 1 ist, zusammen mit dem dazugehörigen kleinen erdgeschossigen Taglöhnerhaus (aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts), in die Denkmalliste eingetragen. Das Wohngebäude (Nr. 1) stellt einen zweigeschossigen, verputzten Satteldachbau aus der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts dar. Zur Hofanlage gehört eine barocke Fachwerkscheune mit Zierfachwerkgiebel sowie ein alter Backofen.
Haus Nr. 3 liegt zusammen mit seinem ehemaligen Taglöhnerhaus (Nr. 4) ein Stück unterhalb der oberen Anwesen. Ferner befinden sich nahebei drei weitere Häuser neueren Datums, die als zum Teil als Wochenendhäuser genutzt werden sowie die Bismarckhütte (heute privat) und eine weitere Vereinshütte (Ski- und Klettersportverein Fürth).
Houbirg:
Nahe bei Reckenberg befindet sich eine der bedeutendsten vor- und frühgeschichtlichen Höhensiedlungen Deutschlands, die Houbirg. Diese war ab etwa 500 v. Chr. zudem einer der wichtigsten Punkte des großen keltischen Siedlungsraums mit einer ca. 4,5 Kilometer langen Ringmauer, welche eine rund 88 Hektar große Innenfläche umschließt, was der Größe der Altstadt von Nürnberg entspricht. Die Wanderung dorthin sollte auch den "Hohlen Fels" einschließen, wo Funde aus der Steinzeit und der Urnenfelderzeit gemacht wurden. Von einem Aussichtspunkt hat man einen herrlichen Blick auf den Stausee von Happurg.
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(nach Heinrich Zillinger und Ingrid Leutgeb)
Weiterführende Links
Ausarbeitung über Reckenberg von Frau Leutgeb
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