Einwohnerzahl zum 1.7.2009: 84, Nebenwohnsitze: 5
Allgemeines
Das katholische Pfarrdorf Heldmannsberg liegt auf einer Höhe von 480 m über NN am Grenzsaum zwischen Mittelfranken und der Oberpfalz auf den Ausläufern des Jura.
Geschichtlicher Abriss
In der Heldmannsberger Flur wurden verschiedene vorgeschichtliche Funde wie Mikrolithe, Bronzesicheln und Erdhügel angetroffen, die aber keine frühe Besiedelung des Raums belegen. Nach Ortslage und Ortsnamen ist Heldmannsberg erst spät, im Zuge des Landausbaus und der Kolonisation im 10.-13. Jahrhundert entstanden. 1278 erscheint das Dorf als "Helmbrechtsberg", 1378 als Helmprechtsberg“, 1424 als Helmersperg, 1529 als Hellmannsberg, bei Pfinzing 1596 als Hilmersberg. Der Ursprung lässt eine Deutung als "Bergsiedlung eines Helmprecht oder Heldmann" zu.
Der Ort lag im Gebiet des Pflegamts Hersbruck, das wohl schon im 7. und 8. Jahrhundert in baierischem Herzogsbesitz war, später der Aufsicht des Klosters Bergen und ab 1103 den Oberpfälzer Grafen von Sulzbach unterstand. 1180 folgten die Hohenstaufer, 1269 die Wittelsbacher und 1504 die Reichsstadt Nürnberg. Das Dorf pfarrte nach Alfeld; als jedoch unter Nürnberger Einfluss die Reformation der zuständigen Pfarrei Alfeld erfolgte, gehörte der Ort, konfessionell gespalten, zu den weit entfernt liegenden katholischen Kirchen in Lauterhofen, Kastl und Ammerthal sowie zu Alfeld. Nach dem 30-jährigen Krieg wurde Heldmannsberg rekatholisiert und 1661 aus dem Alfelder Kirchensprengel gelöst. Zwischen 1688 und 1699 entstand eine Wallfahrt nach Mariae Himmelfahrt am Kirchweihtag, die - aus dem Pfälzischen kommend - durch protestantisches Gebiet führte. Sie wird auch noch heute als Patroziniumsfest (Schutzherrschaft eines Patrons/Patronin) am 15. August (Mariae Himmelfahrt) mit nachfolgender Kirchweih durchgeführt.
Um 1800 war der Ort ein "Nürnbergisches Dorf im Amte Herspruck, zwey Stunden davon gegen Sulzbach" mit 12 Anwesen, Pfarrhaus und Schule. 1834 gab es 17 Anwesen, um 1900 hatte das Dorf als eigenständige Gemeinde mit Wüllersdorf, der Claramühle und der Regelsmühle im Ort 88 Einwohner in 18 Wohngebäuden. Seit der Gemeindegebietsreform in den 70iger Jahren des 20. Jahrhunderts gehört Heldmannsberg zur Gemeinde Pommelsbrunn.
Weitere sehenswerte Punkte in Heldmannsberg: |
Kirche "Mariae Himmelfahrt"
Der einschiffige, für einen kleinen Ort sehr große Barockbau entstand 1673/74 als Reaktion auf die dauernde Umschließung der Gemeinde durch das evangelische Landgebiet der Reichsstadt Nürnberg. Eine hohe Friedhofsmauer mit Portal umgibt den Bau. Das von einer Ädikula umrahmte Kirchenportal trägt die Jahreszahl 1674. Sehenswert sind der imposante Hochaltar, an der Spitze das Gnadenbild und darunter ein Hochaltarbild, die Himmelfahrt Mariens darstellend, ferner die Kanzel und der Taufstein. 1772 wurde das Pfarrhaus aus Stiftungsgeldern an die Westwand der Kirche angebaut. Wenige 100 m südöstlich der Pfarrkirche steht ein Bildstock mit Marienbild.
Das Haus Nr. 5 am westlichen Ortsrand ist ein zweigeschossiges Wohnstallhaus aus dem 18. Jahrhundert mit historischen Fenstern und Putzfassade. Die anderen älteren erhaltenen Wohnstall- und Scheunengebäude Heldmannsbergs stammen zumeist aus dem 19. Jahrhundert, teilweise mit Fachwerkgiebeln.
Schottental
Das Naturschutzgebiet "Schottental" östlich der Ortsanlage ist die ehemalige Gemeindewiese. Es bietet sich wegen seiner seltenen Blumen und Gewächse der Alb für Wanderungen an, ebenso wie eine Rundwanderung auf den Jurahöhen, bei der man in Richtung Aicha am Waldrand auch auf einer Infotafel über eine nahegelegene vorgeschichtliche Grabhügelgruppe informiert wird.
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