Einwohnerzahl zum 1.7.2009: 44, Nebenwohnsitze: 1
Allgemeines
Der Ortsteil Bürtel liegt im Norden der Gemeinde Pommelsbrunn auf einer Hochfläche rund 540 Meter über dem Meeresspiegel, mit weitem Blick bis zum Hohenstein, zur Burgruine Lichtenegg und zur Burg Rupprechtstein.
Geschichtlicher Abriss
Bürtel entstand, als in der großen Rodungswelle im 11. und 12. Jahrhundert neues Siedlungsland gewonnen wurde. Im baierischen Salbuch (Verzeichnis über die Besitzrechte eines Grundherrn und die an ihn zu leistenden Abgaben seiner Grunduntertanen) aus der Zeit um 1275 wird der Ort als „Purator“ bezeichnet. Der Ortsname wandelte sich im Laufe der Jahrhunderte. So hieß Bürtel auch „Burgtor“, „Pürckthal“ und „Pürtel“. Um 1275 bestand Bürtel bereits aus sechs Anwesen (Huben = Halbhöfe) und gehörte (wie auch Hunas, Hegendorf, Hubmersberg und Hartmannshof) zu den Besitzungen des Klosters Bergen bei Neuburg an der Donau. Im Salbuch steht: „Jtem in Purator huba trit. I svmber, cas. III, den. II et obulum. Secunda tantum. Tercia tantum. Quarta tantum. Jbidam huba trit. I svmber, caseos II, den. I et obulum. Sexta tantum.“ (Urbare, S. 29). Das heißt: „Auch in Purator (Bürtel) Hube (gibt) Weizen I Summer/Simra, Käse III, Pfennige II und Obulum (Halbpfennig). Zweite ebenso, Dritte ebenso. Vierte ebenso. Ebendaselbst Hube Weizen I Summer, Käse II, Pfennig I und Obulum. Sechste dasselbe“. Von den erfassten 6 Huben hatten also zwei etwas geringere Abgaben zu leisten, weil sie kleiner waren.
Im Jahr 1353 ging Bürtel in den Besitz des Königs von Böhmen, also des deutschen Kaiser Karl IV, über. Nach dem Bayerischen Erbfolgekrieg 1504/05 fielen große Gebietsteile an die Freie Reichsstadt Nürnberg. Der Ort Bürtel wurde geteilt. Das westlich der Dorfstraße gelegene Gebiet wurde der Reichsstadt Nürnberg, das östlich gelegene Gebiet Baiern-Pfalz zugeschlagen. Diese Situation währte bis zum Jahr 1806, als Bayern Königreich wurde und eine Gebietsneuordnung erfolgte. Die Reichsstadt Nürnberg wurde dem Königreich Bayern einverleibt Im Zuge der durchgeführten Verwaltungsreform gehörte Bürtel zunächst zur Gemeinde Etzelwang und ab 1821 zur Gemeinde Schmidtstadt. Beide sind, auch noch heute, in der Oberpfalz gelegen.
Ungeachtet dieser Zuordnung tendierten die Bewohner von Bürtel aber über Jahrhunderte zur Gemeinde Pommelsbrunn. Grund hierfür ist, dass bei Errichtung der Pfarrei Pommelsbrunn im Jahr 1526 deren Gebiet auch Bürtel zugeschlagen wurde. So ist es nicht verwunderlich, dass sich im Zuge der großen Gebietsreform in den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts die Bewohner von Bürtel in einer Befragung dafür aussprachen, in die Gemeinde Pommelsbrunn eingegliedert zu werden. Dies erfolgte dann am 01.01.1978.
Weitere sehenswerte Punkte in Bürtel: |
Sehenswertes:
Der Planetengarten des Hauses Bürtel Nr. 14 (privat, aber von der Straße aus einzusehen) sowie reizvolle Bauerngärten um gepflegte Höfe und Häuser.
Regionale Produkte:
In Herrlein’s Bauernlädchen kann man regionale Wurstspezialitäten kaufen.
Wanderungen:
Durch Bürtel führen mehrere Wanderwege, die sich großer Beliebtheit erfreuen (Heinrich-Scheuermann-Weg, Paul-Pfinzing-Weg, Jura-Gebirgsweg, Peter-Schöner-Weg)
Siehe auch www.fraenkischeralbverein.de/wandern/wege/wegenetz
Außerdem bieten sich ab Bürtel:
- Einstieg zum Schwarzen Brand
- Wanderung zum Norissteig mit dem sehr bekannten Noristörl
- Wanderung zum Höhenglückssteig. Ein unvergessliches Erlebnis (mit allen Schwierigkeitsgraden für Kletterer)
- Spaziergang zum nahegelegenen Ort Neutras mit dem bekannten Neutras-Felsen (gute Einkehrmöglichkeiten im Gasthaus „Zum Res’n“
Großer Beliebtheit erfreut sich – weit über die Gemeindegrenzen von Pommelsbrunn hinaus – das traditionell am jeweils ersten Samstag im Juli stattfindende Feuerwehrfest in Bürtel.
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(Texte von Hans Jürgen Pillhofer, ergänzt von Helga Manderscheid)
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